Begegnung mit Inklusion

29. Juli 2022

Staatssekretärin Annette Kramme besucht Access in Erlangen.

Vertreter*innen der Jobcenter aus dem Modellprojekt „LAUT“, der Stadt Erlangen und von Access trafen sich mit der parlamentarischen Staatssekretärin Anette Kramme und MdB Martina Stamm-Fibich im Haus für Kinder in Büchenbach und sprachen mit der Einrichtungsleitung und Sozialreferent Dieter Rosner über die Erfahrungen und Hindernisse bei der Schaffung inklusiver Arbeitsplätze.

Bewusste Entscheidung für Inklusion

2021 hat sich das Haus für Kinder „BüNo 19“ auf den Weg gemacht, einen inklusiven Arbeitsplatz zu schaffen. Die integrative Einrichtung mit speziellen Förderräumen hat sich im Team bewusst entschieden, eine Stelle mit einer Person mit Behinderungen zu besetzen. Als Vorreiter und Vorbild für andere Einrichtungen betonte Andrea Wiechert, Gesamtleitung des Kinderhauses, rückblickend: „Ohne LAUT wäre die Vermittlung nicht zustande gekommen.“

Bei der inklusiven Stelle in der Küche des „BüNo 19“ ist ein wichtiger Schlüssel: Kommunikation im Team und mit der betreffenden Person. Nur gemeinsam können Lösungen gefunden und erprobt werden, denn der Arbeitsplatz und die notwendige Unterstützung müssen vom gesamten Team mitgetragen werden. Es brauche eine offene, tolerante und kommunikative Belegschaft, damit auch Menschen mit psychischen und kognitiven Einschränkungen gut eingebunden werden können, ist man sich im Kinderhaus einig.

Das Recht auf Arbeit und viele Hürden

Staatssekretärin Kramme sah die Politik in der Pflicht, das Recht auf Arbeit und auf gesellschaftliche Teilhabe tatsächlich allen Personen zu ermöglichen. Dazu brauche sie Rückmeldungen aus der Praxis. Ihre Gesprächspartnerinnen wiederum bedauerten fehlende Wege, um mehr Personen mit besonderen Unterstützungsbedarf im öffentlichen Bereich zu platzieren. Als Hürden benannt wurden u.a. starre Rahmenbedingungen von Stellenprofilen.

Kramme vermisste außerdem mehr Inklusionsfirmen, die auf psychische Erkrankungen spezialisiert sind. Im LAUT-Projekt sei man dazu mit den Projektpartnern „wabe e.V.“ und den Sozialbetrieben der „Laufer Mühle“ gut aufgestellt.

Tatsächlich ist LAUT für die Zielgruppe konzipiert, bei der die herkömmlichen Instrumente der Jobcenter bislang nicht zielführend waren. Silke Ulrich, Inklusionsberaterin bei Access berichtete, dass zum Teilnahmestart genau analysiert werde, wo die Personen hinwollten, was sie mitbrächten und was erreicht werden könne. Daneben würden Selbsthilfestrategien erarbeitet, denn Ängste seien keine Seltenheit bei den Teilnehmenden. Inklusion ist eben ein Prozess, der fortlaufend Ressourcen benötigt.

Weitere Informationen unter www.laut-inklusion.de.