Ein inspirierender Tag voller Erfolge

30. Oktober 2024

Das Inklusionsprojekt LAUT geht in sein letztes Halbjahr und feiert. Beim Abschlussfest in der Erlanger Thalermühle erinnerten die Projektpartner*innen an die Erfolge und Meilensteine der vergangenen fünf Jahre. Und sie verliehen einen Preis: Der „Pinguin-Award“ für herausragendes Engagement im Bereich betrieblicher Inklusion geht 2024 an die Großbäckerei Der Beck.

Vor Teilnehmenden, Unterstützer*innen und Partnerorganisationen eröffnete Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen und LAUT-Projektbeirat, den festlichen Abend. Janik betonte, wie wichtig es sei, bestehende Strukturen zu durchbrechen: „Vorgaben packen Menschen in Boxen, um sie wirklich voranzubringen, müssen wir diese Boxen öffnen und neue Wege gehen, wie es das Inklusionsprojekt LAUT vorgemacht hat.“

Gestartet war das Modellprojekt 2019 mit dem Ziel, arbeitsuchende Menschen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen zu beraten, zu stärken und in Arbeit zu vermitteln. Unternehmen wurden dabei beraten, wie sie Inklusion umsetzen könnten. Die Jobcenter von Erlangen und Erlangen-Höchstadt verantworten das Projekt. Die Partnerorganisationen wabe e.V., Laufer Mühle und Regnitz-Werkstätten der Erlanger Lebenshilfe begleiten die LAUT-Teilnehmenden bei der Erprobung in verschiedenen Arbeitsbereichen der Sozialbetriebe und stärken sie auf den Weg in die Betriebe, das Institut für empirische Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IfeS) übernahm die wissenschaftliche Begleitung und Access schließlich kam als Projektpartnerin eine koordinierende Funktion zu.

Zusammen konnten die Partner*innen tolle Ergebnisse erzielen:

  • Rund 500 Personen wurden im Rahmen des Projekts angesprochen, 245 nahmen freiwillig teil.
  • Über 1160 Beratungstermine halfen dabei, die Teilnehmenden intensiv zu begleiten.
  • Etwa ein Drittel der Teilnehmenden konnte während des Projekts in Arbeit vermittelt werden.
  • In vielen weiteren Fällen wurden wichtige Grundlagen für eine baldige Wiedereingliederung geschaffen: Über 20 % der Teilnehmenden gelang es, ihre gesundheitliche Situation zu stabilisieren – ein entscheidender Schritt für eine langfristige berufliche Integration.

Pinguin-Award für Der Beck

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Pinguin-Awards. Wirtschaftsreferent Konrad Beugel überreichte die Auszeichnung an das regionale Unternehmen Der Beck für sein herausragendes Engagement im Bereich betrieblicher Inklusion. Neben zahlreichen Arbeitserprobungen und Anstellungen hat Der Beck als Fürsprecher für Inklusion, unter anderem bei Ortsteilgesprächen, maßgeblich zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beigetragen. Geschäftsführer Dominik Beck nahm den Preis dankend entgegen und betonte in seiner Rede: „Angst vorm Scheitern braucht man nicht haben – wenn etwas scheitert, dann sicher nicht aufgrund von Behinderungen, sondern wegen anderer Umstände.“

Musikalisches Highlight und ein Dank

Das inklusive Abschlussfest geriet nicht nur deshalb zu einer mitreißenden Veranstaltung. Aus Nürnberg waren The Moles zu Gast, eine Band aus ehemaligen und aktuellen Schüler*innen des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte. Sie überzeugten das Publikum mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire und ihrem ersten eigenen Song „Baileys zum Geburtstag“.

Während sich das Projekt nun zu seinem Ende neigt – es befindet sich im letzten Halbjahr und endet am 30. April 2025 – war und ist noch Zeit für einen Dank. An „Peers“, Betroffene also, die den Weg zurück in den Arbeitsmarkt geschafft haben und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden des Projekts und Interessierten teilen. Schließlich geht der Dank auch an alle Unterstützer*innen und Partnerorganisationen, ohne deren Engagement das Projekt nicht diesen Erfolg gehabt hätte. Wir arbeiten intensiv daran, die erfolgreichen Bausteine nachhaltig zu verstetigen.